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ZWISCHEN GLUBB UND KIEL – GEDANKENSPLITTER UND DOPPELZUNGEN

‚Habe mich innerlich verabschiedet‘ – Dazke nach Schindellegi!



Keine Woche wie jede andere…


Dem last minute Sieg in Paderborn folgte am Dienstag ein nicht weniger denkwürdiger, schlafraubender Pokalabend in der Heimat des Fachmagazins ‚Kicker‘. Der titelt nach dem Sieg im Elferduell:


„HSV zittert sich ins Achtelfinale“. Ähhhm, ja.


Exemplarisch bildet sich an diesem Geschreibsel etwas ab, das den HSV so treu begleitet, wie sonst nur Pumuckl seinen Meister Eder: Doppelzüngigkeit.

Es wird derselbe ‚Kicker‘ sein, der an einem anderen Tag – wie schon so oft bis heute - scharfsinnig anmerken wird, dass der HSV ‚…immer wieder an der eigenen Arroganz und hohen Erwartungshaltung seines Umfelds scheitert.‘


VERDAMMT: Welche Erwartungshaltung welchen Umfeldes bildet sich denn nun wo ab?


Zumindest die des ‚Kicker‘ in seiner Überschrift, die eher nach dem Resumée einer dürftigen Leistung des VfL Wolfsburg bei der SpVgg Erkenschwick klingt. Tatsächlich kickte der HSV beim in dieser Saison unbesiegten, formstarken Glubb. Meines Wissens spielt der in derselben Liga, und – siehe da – er hat bisher sogar drei Punkte mehr gesammelt. Man spielte hierbei mit einem Team, in dem Coach Walter erneut die cojones hatte, mit Kaufmann und Doyle zwei jungen Kickern eine erste Chance in der Startelf zu geben.


Das aufregende, temporeiche Spiel, das auf beiden Seiten auch fußballerisch gefallen konnte, endete leistungsgerecht unentschieden, im 11er-Schießen treffen alle Rothosen #1-4, bei den Franken halt nur 2-aus-4. ‚Gezittert‘, ja das haben die Fans natürlich, aber die Implikation der Überschrift, dass sich ein wackeliger HSV hier durchgemogelt hat, ist so falsch wie …doppelzüngig. Egal, weiter geht's.


Dem warmen Geldregen aus dem Erreichen des Achtelfinals werden bittere Tropfen beigemischt, da Tim Leibold nach einem sicher nicht vorsätzlichen, aber sehr harten, von FIFA-Pfeiferich Dankert (remember Jatta vs St. Under Armour) nicht geahndeten Einsteigens des Gegners den Platz verlassen musste. Die Bilder ließen einem Sportler das Blut in den Adern gefrieren, ich verzichte auf Details. Die Diagnose ‚vorderes Kreuzband‘ … season-ending.


Wir wünschen Tim Leibold von Herzen gute Besserung und viel Geduld auf dem beschwerlichen Weg zurück!

Damit nicht genug. Aus dem Off meldete sich unser Minderheitsaktionär, Herr K. aus Schindellegi zu Wort. ‚Verrannt‘ habe er sich in seinem Investment, und er habe sich ‚innerlich verabschiedet‘. Nun, wir standen dem guten Mann meist recht wohlwollend gegenüber, aber die Wortmeldungen der vergangenen Jahre sind in der Summe dann doch eher dazu angetan zu sagen: ‚Das ist schön zu hören. Dazke, Herr Kühne.‘


Fast zeitgleich wusste sein ehemaliger Transferberater Volker Struth in seinem bahnbrechenden Buch ‚Meine Spielzüge. Aus der Kohlensiedlung zum erfolgreichsten Spielerberater Deutschlands‘ (das heißt wirklich so!) aus eben dieser Zusammenarbeit Anekdoten zu berichten, die den geneigten Fan eher nachdenklich zurücklassen. Wir verzichten auf die Auszüge des deutschen LeitBILDmediums und sprechen keine Kaufempfehlung aus.


Zurück aufs Spielfeld, und da steht uns am Samstag unsere Nemesis gegenüber: Holstein Kiel gastiert im Volkspark. Unser erster Gegner in der 2. Liga überhaupt, unsere Bilanz: 4 Remis, 2 Niederlagen.



Der bisherigen Saisonverlauf der Störche wird allgemein als enttäuschend wahrgenommen, und doch gilt es auch hier, Dinge in Perspektive zu rücken: Mit Jonas Meffert, Janni Serra und Jae-sung Lee verlor das Team eine zentrale Achse für relativ kleines Geld; die neuformierte Elf plus neuer Trainer werden entsprechend Zeit benötigen, um an die exzellenten Leistungen der Vorjahre anzuknüpfen. Damit darf man gern ab dem ersten Novemberwochenende anfangen…


Coach Walter wird neben Tim Leibold eventuell auch den zuletzt glänzend aufgelegten DHF ersetzen müssen – in dieser Form und der Walter‘schen Spielanlage sicherlich eine deutliche Schwächung. Wir vertrauen in der Aufstellung auf des Trainers glückliches Händchen, kann er doch ansonsten aus einem variantenreichen Kadertopf picken. Wir freuen uns auf einen erneuten stimmungsvollen 2G-Flutlichtkick, der dieses Mal auch gern einen Ausgang nehmen darf, der nicht nur zu einem Analyse-, sondern auch zu einem kleinen Drei-Punkt-Bier Anlass gibt.


Nur der HSV!

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